Description

Der Peilstein ist ein gigantisches Klettergebiet und absolut jedem zu empfehlen. Man bewegt sich auf bombenfestem Kalkstein (Reiflinger Kalk). Vor allem wegen der landschaftlichen Schönheit wird das Gebiet nicht nur zum Klettern, sondern auch von Wanderern sehr oft und gerne besucht.

🚗Der Peilstein birgt über 850 Routen, welche in 26 Sektoren aufgeteilt sind. Die Dauer der Zustiege halten sich eher in Grenzen. Je nach Parkplatz geht man etwa 15 bis 20 Minuten zum Peilsteinhaus. Von hier geht man je nach Sektor fünf bis zwanzig Minuten zu den Felsen. Als Einkehrmöglichkeiten gibt es vor allem das Peilsteinhaus, sowie die Peilsteinhütte. Nächtigungen sind ebenfalls möglich.

🧗Viele Touren sind Lochplatten-Klettereien. An diese muss man sich als Laie erst einmal gewöhnen, danach machen die Platten Touren aber sehr Spaß. Außerdem finden sich einige Risse, Kamine, etc. Von den Graden ist für jeden etwas dabei. Die Schwierigkeiten reichen von 1- bis zu 11-. Außerdem hat man auch von den Routenlängen alles. Man hat von ganz kurzen (ab 5 Meter) und leichten Touren bis zu ganz langen und leichten Touren (bis zu 80 Meter) alles dabei. Bei den schweren Touren ist es dasselbe. Es gibt kurze (6 Meter) extrem schwere Touren (bis zu 10-), sowie extrem lange schwere Touren (z.B. "Leon"; eine 45 Meter lange 10-).

Der Peilstein hat außerdem einen wohlverdienten Ruf als sehr gut abgesichertes Klettergebiet. Fast alle Routen sind perfekt abgesichert. Bei den sehr wenigen, weiter abgesicherten Routen habe ich das in der Beschreibung vermerkt!

Die Schwierigkeits-Bewertung am Peilstein ist oft sehr hart. An den alten Klassikern haben sich schon manche die Zähne ausgebissen. Dafür sind die Bewertungen halbwegs homogen, sobald man sich also eingefunden hat, sollte man klar kommen.

⭐Am Peilstein gibt es eindeutige Lieblings-Sektoren der Kletterer. Dazu zählen:
-Luckete Wand
-Vegetarierwand und Stösserwand
-Cimone
-Die Zinnenkessel
-Spartastein
-Falkenwand (vor allem der Brunzwinkel)
-Duettpfeiler
Einige der Routen in diesen Sektoren sind bereits sehr, sehr abgeschmiert. Das ist leider ein Problem am Peilstein. Manche Touren die früher traumhaft waren, sind heute so abgeschmiert, dass sie kein Genuss mehr sind (zum Beispiel "Via Garfield", oder "Ja dürfen´s denn das?"). Jedoch muss man auch sagen, dass es am Peilstein 850 Routen gibt, also Leute, es schadet nicht mal einen abseits gelegenen Sektor aufzusuchen, wo die Routen noch nicht abgeschmiert sind.

🌧️Ein Vorteil ist, dass der Fels am Peilstein extrem schnell trocknet. Es kann ruhig die Nacht durchregnen, einige Sektoren werden mit etwas Sonnenschein trotzdem trocken sein.

Erklärung zur Bewertung der Schönheit von den Routen:
-Keine Sterne: Die Route ist einfach nicht zu empfehlen (brüchig, grasig, gefährlich, sehr abgeschmiert).
-Ein Stern: Kann bereits ein Klassiker sein. Schöne Kletterstellen; meist fester Fels und nicht sehr grasig.
-Zwei Sterne: Tolle Route; sehr zu empfehlen!
-Drei Sterne: Eine Muss-Route! Einfach nur perfekt.

History

Der Peilstein ist ein uraltes Klettergebiet, die Erstbegeher der allerersten Touren lassen sich dadurch nicht mehr feststellen. Früher gab es nur sehr wenige Anstiege, ein paar davon sind untenstehend aufgezählt:
-Hahnenkammgrat (Kleiner Zinnenkessel)
-Jahnkamin (Uhuwinkel)
-Südriss (am Cimone)
-Frohsinnsteig (Luckete Wand)
-Narrensteig (Luckete Wand)
-Gamseckgrat (Gamseckgrat)
-Zahlreiche der einfachen Routen an der Purtschellerstein Bergseite, sowie an der Gamseckgrat Bergseite
-...

Um ungefähr 1870-1920 wurden dann einige der markanten Linien (Kamine, Risse...) erstbegangen. Wie etwa der der Duettkamin; 3 1880.

Am Peilstein gab es sehr viele Anstiege, die heutzutage nicht mehr geklettert, nicht eingerichtet und auch nicht mehr bekannt sind und/oder durch Begradigungen als neue Routen bezeichnet werden. Einige wenige dieser Routen sind in diesem Führerwerk enthalten, bzw. am Rande erwähnt, diese Liste ist allerdings in keinster Weise vollständig und auch für die meisten Kletterer wohl kaum von Bedeutung.

Am Peilstein gab es sehr viele Wellen der Erstbegehungen. Auch heute noch werden selten aber doch noch neue Linien gefunden. Man muss aber vor allem auf Ewald Gauster eingehen, der Mann, der die meisten Erstbegehungen am Peilstein durchgeführt hat (auch in anderen Gebieten, wie z.B. Thalhofergrat, Arnstein, Holzschlag...). Außerdem hat er sich die Mühe gemacht, alte Routen zu sanieren. Man kann wohl sagen, dass ohne ihm der Peilstein nicht das Gebiet wäre, welches es heute ist. Dafür sei ihm größter Dank ausgesprochen!